Dein Joghurt wird zu flüssig
Zu flüssiger Joghurt ist das vermutlich am häufigsten auftretende Problem bei der eigenen Joghurtherstellung. Der Joghurt ist nicht fest, sondern hat die Konsistenz von dicker Milch, oder flüssiger. Wie du so etwas vermeiden kannst und was du versuchen kannst, um deinen zu flüssigen Joghurt zu retten, erfährst du hier in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis:
7 Tipps, um flüssigen Joghurt zu vermeiden
Die folgenden Punkte solltest du beachten, wenn du Joghurt selber machst. Sie helfen dir, zu flüssigen Joghurt zu vermeiden und eine gewünschte Konsistenz zu erhalten.
1. Fettgehalt der Milch beachten
Der Fettgehalt der Milch, die du für deinen Joghurt benutzt, hat einen unmittelbaren Einfluss auf die Konsistenz deines Joghurts. Ist er zu niedrig, erhältst du einen eher flüssigen Joghurt. Ein hoher Fettgehalt sorgt für einen cremigen, festeren Joghurt. Nutze nach Möglichkeit eine Milch mit mindestens 3,5% Fettgehalt. Ob du H-Milch, oder Frischmilch verwendest, ist eigentlich nicht wichtig.
Möchtest du keine Joghurtkulturen in Pulverform für deinen Ansatz benutzen, sondern einen gekauften Joghurt, dann solltest du schauen, dass der Fettgehalt von Joghurt und Milch etwa gleich groß ist. Damit vermeidest du, dass mehr Molke produziert wird, die deinen selbstgemachten Joghurt tendenziell flüssiger werden lässt.
Tipp: Wenn du einen fertigen Joghurt für die Impfung nutzt, dann kaufe am besten einen Becher griechischen Joghurt ein. Er zeichnet sich durch einen hohen Fettgehalt und eine hohe Anzahl aktiver Joghurtbakterien aus.
2. Die richtige Temperatur verwenden
Die Temperatur ist entscheidend für das Gelingen deines Joghurts. Stimmt sie nicht, so bekommst du gar keinen, oder lediglich sehr flüssigen Joghurt. Die richtige Temperatur liegt zwischen 42°C und 45°C. Ist sie höher, so sterben deine Joghurtbakterien ab und können nicht mehr arbeiten. Ist die Temperatur hingegen deutlich niedriger, so arbeiten die Kulturen nur langsam und schleppend.
Das Aufrechthalten der richtigen Temperatur ist gar nicht so einfach. Ein Joghurtbereiter übernimmt das für dich. Wenn du vor hast, häufiger Joghurt selber zu machen, solltest du dir vielleicht einen solchen anschaffen. Er nimmt dir viel Arbeit und Kontrolle ab.
3. Nicht bewegen während der Reifung
Joghurtkulturen mögen keine Bewegung. Ein wesentlicher Grund für zu flüssigen Joghurt ist, dass der Joghurtbehälter während der Reifung bewegt wird. In diesem Falle unterbrechen die Joghurtbakterien ihre Arbeit und benötigen erst eine gewisse Anlaufzeit, um fortzufahren.
Daher solltest du deinen Joghurtansatz während der gesamten Reifezeit (also die 8-12 Stunden) nicht bewegen und nicht öffnen.
4. Milchpulver verwenden
Ein Tipp, der besonders bei Beginnern in der Joghurtherstellung gut funktioniert, ist die Zugabe von etwas Milchpulver. Dieses hilft, die Konsistenz deines Joghurts zu erhöhen und macht ihn fester. Je Liter Milch (3,5% Fett) kannst du 2 Esslöffel Milchpulver vor der Reifung. Hat deine Milch weniger Fettgehalt, so verdoppelst du die Menge an Milchpulver. Hier findest du Milchpulver.
5. Weitere Zusätze nutzen
Alternativ oder zusätzlich zu Milchpulver kannst du deinem Joghurtansatz auch etwas Inulin zugeben. Dieser Stoff ist ein pflanzlicher Ballaststoff, der prebiotisch wirken soll. Die Produktreihe von Jean Pütz bietet Inulin für die Joghurtherstellung zu Hause an. Schau dir das Produkt hier doch einmal näher an.
Inulin erhöht ebenfalls die Konsistenz und hilft, zu flüssigen joghurt zu vermeiden. Je Liter Milch verwendest du 2 Esslöffel Inulin.
6. Obst erst nach der Reifung zugeben
Obst, Fruchtpürree und weitere Zusätze solltest du erst nach der vollendeten Reifung zu deinem Joghurt geben. Die Fruchtsäuren können den Säuregehalt deines Ansatzes stören, so dass die Joghurtbakterien nicht mehr ordentlich arbeiten können.
Ein weiterer Vorteil: Frisch vor dem Verzehr zugegebenes Obst schmeckt noch einmal besser.
7. Reifezeit einhalten
Selbstgemachter Joghurt benötigt 8-12 Stunden Zeit, um ausreichend zu reifen. Je nach Bedingungen können es sogar 14 Stunden werden. Hier darfst du nicht ungeduldig werden, sonst erhältst du wahrscheinlich zu flüssigen Joghurt.
Dies waren die wichtigsten Punkte, die du beachten solltest, wenn du flüssigen Joghurt vermeiden möchtest. Doch was tun, wenn das Unheil schon geschehen ist? Kann man zu flüssigen Joghurt retten? Ein paar Tipps findest du nachfolgend aufgelistet.
Joghurt zu flüssig – Was nun?
1. Nachreifen lassen
Du solltest auf jeden Fall versuchen, deinen Joghurt einige Zeit nachreifen zu lassen. Die Reifetemperatur sollte optimal eingestellt werden auf 42°C bis 45°C. Wenn die Konsistenz nach einigen weiteren Stunden nicht besser geworden ist, sieht es schlecht aus.
2. Inulin einrühren
Gib je Liter Joghurt 2 Esslöffel prebiotisches Inulin hinzu. Damit kannst du den flüssigen Joghurt aber allenfalls ein wenig fester machen.
3. Milchpulver zugeben
Auch etwas Milchpulver kannst du versuchen. 2-4 Esslöffel je Liter Joghurtansatz solltest du versuchen. Auch hier ist die Wirkung allerdings begrenzt.
4. Zu flüssigen joghurt anders nutzen
Wenn nichts mehr zu machen ist, dann musst du deinen Joghurt wohl anders nutzen. Mixe dir einen Joghurtdrink, indem du zu deinem Ansatz etwas frisches Obst gibst und das Ganze pürrierst. Oder du verwendest Fruchtpürree und rührst ordentlich mit einem Schneebesen um. Schmeckt lecker, und du hast deinen Joghurtansatz nicht umsonst gemacht.
5. Nicht aufgeben, Übung macht den Meister
Ein Joghurtbereiter nimmt dir einiges an Arbeit ab. Er sorgt für die optimalen Bedingungen beim Joghurt machen. Wenn du mehrere Fehlversuche ohne ein solches Gerät gemacht hast, dann überlege dir doch einmal, ob du einen solchen vielleicht anschaffen möchtest. Die Kosten sind wirklich nicht hoch.
Auf dieser Webseite findest du einige ausgewählte und empfehlenswerte Joghurtbereiter detailliert vorgestellt.
Ausgewählte Produkte für festeren Joghurt